Was auf die Ohren. Meine Podcast Tipps.

Podcast Tipps.

Seit Jahren schon höre ich eigentlich alles, was ich lesen.
Hörbücher passen irgendwie perfekt in mein Leben.
Da ist es ja nur ein kleiner Schritt bis zum Podcast.

Wie sieht nun meine Podcast Playlist aus?

Beim Drübernachdenken habe ich festgestellt, dass ich nur wenigen Podcasts in dem Sinn folge, wie man beispielsweise eine Radiosendung gerne einschaltet, weil man Moderator und Inhalt gerne mag.
Ich …bitte nicht vergessen, ich komme total aus der Blog-Welt. Blog, ein Medium, wo natürlich hübsche Bilder wichtig waren, aber auch immer der Inhalt. Man konsumierte Blogs ähnlich einem Lexikon: Hier bei diesem Blogger finde ich alles über Nähen, was genau interessiert mich jetzt? Das perfekte Knopfloch? Stoffwahl? Dann sucht man nach solchen Beiträgen und liest sie.

Genau so konditioniert HÖRE ich eben jetzt.
Ich suche auf Podcast nach einem Titel und schaue was kommt.

Auf diese Art und Weise bin ich dann über Podcasts gestolpert, die immer wieder hörenswerte Beiträge zu einem für mich gerade relevanten Thema geliefert haben – und diese abonniere ich dann.

Einige Podcast werden von mir auch ausprobiert, weil ich auf Instagram darauf hingewiesen werde – und ich dieser Person oder diesem Unternehmen schon dort folge und dann natürlich neugierig bin, wie das klingt, wenn die reden.. oder viel wichtiger: Was haben die zu sagen?

So nun zur Liste:

Einige Zeit – wie man eh auch auf meinen Kanälen nachverfolgen kann, wenn man sich die Mühe macht runter zu scrollen – habe ich mich intensiv mit Fitness beschäftigt.

Ben Greenfield
war einer der ersten, deren Podcasts ich abonniert habe.
Und ja, so wie bei den Blogs, ich traue meinen Sprachgenossen nicht. Ich bin halt eine Person, die oft an irgendwas interessiert ist, und zwar zu einem Zeitpunkt, wo die in Europa nicht nicht soooo extrem etabliert sind. Und deshalb hörte ich mir eine Zeitlang Menschen wie Ben Greenfield an. Bei ihm mochte ich – zum damaligen Zeitpunkt jedenfalls – den „selbstgebastelten“ Ansatz. Als er dann darüber sprach, dass die Familienplanung in seiner Familie u.a. mit Kondomen aus Schafsdärmen kontrolliert wird, habe ich mich dann so nach und nach verabschiedet… Aber diesbezüglich bin ich vielleicht einfach zu sehr falsche Generation, ich persönlich finde auch selbstgenähte Menstruationshygiene eher nicht verführerisch. Ich tröste mich mit baldigem Klimakterium. Dann erübrigt sich auch die Schafdarmfrage. Und bei meinen Töchtern hoffe ich auf das grüne Bewusstsein ihrer Generation und die Motivation ihre Körperhygiene diesbezüglich anzupassen.

Ein wirklich sehr guter Podcast AUF DEUTSCH zum Thema Fitness ist auch

Fitness mit M.A.R.K.
Selbe Inhalte wie bei Ben, nur wenn es um die empfohlenen Produkte geht, hat er halt eher die Sachen am Radar, die man bei uns leicht bekommt.

Gut, körperlich nun optimiert ;-))), geht es bei mir ganz oft um „Lebensberatung“.
Ich bin halt gerne am Zweifeln, wie ich meine Rolle in meinem Leben verändern kann, dass mein Leben insgesamt besser wird. Ja, ich gebe es zu, ich finde, dass mein Leben insgesamt definitiv Luft nach oben hat. Und ich bin hier NICHT daran interessiert, meine Karriere voranzutreiben, aus dem durchschnittlichen Gehalt ein überdurchschnittliches zu machen. Solche Sachen NICHT. Obwohl ich auch solche Podcasts ab und an gehört habe 😉
Nein, es geht mir um mehr Zufriedenheit. Meine Güte, wem nicht?
Sorry, ich bin hier ziemlich durchschnittlich…

Oprah Winfrey. Die Queen of „Self-healing“
Super Soul Conversations.
Ist veeeery american. All is great & wonderful & everything.
Aber dort habe ich u.a. Maya Angelou gehört, und ganz ehrlich: Vor Menschen wie ihr können wir wohl alle einfach nur den Hut ziehen. Und wenn die irgendwas sagt, dann bin ich dankbar dafür, dass ich in einer digitalen Welt lebe, wo ich sowas easycheesy hören kann.

Instagram-Pro

Jenna Kutchers Goal Digger
Kommt in der Art & Weise gleich nach Oprah. Kommt halt auch aus dem selben Land. Nicht jede der gefühlten 758 Folgen habe ich gehört, manche gestoppt, aber viel über Instagram-Marketing und generell Small-Business-turns-into-big-player gehört. Ob man das alles so für bare Münze nehmen kann, wage ich mal zu bezweifeln, aber das eine oder andere war schon durchaus ein wertvoller Tipp!

Mode

Na klar. Das wird mich bis zu meinem Lebensende begleiten. Design sowieso. Aber Mode als eigene Branche, wo es auch darum geht, wie Trends entstehen und derzeit auch darum geht, wie man als Frau in ihrer Lebensmitte nicht zu Janine Schiller mutiert – und ich weiß auch nicht, warum dies eine meiner größten Ängste ist…Fakt ist ja viel mehr, dass ich viel öfter aussehe wie eine zerknirschte unhappy Shakerfrau als ein abgehalftertes It-Girl der späten 70er. Obwohl ich mich gerade frage, warum Janine eher allgemeines Fremdschämen als Anhimmeln auslöst, obwohl – mit noch ein paar Järchen drauf – sie sich nicht soooo rasend vom Super-it-Girl der späten Jahre Iris Apfel unterscheidet. Nüchtern betrachtet.
Egal. Ich habe jedenfalls den Mode/Stil Podcast „That´s not my age“ abonniert. Ich mag die Frauen, die auch „late“, aber lang noch nicht soooo sehr „Late It-Girl“ Alyson Walsh besucht und zu ihrer Meinung zu Mode und verschiedenen Dingen im allgemeinen befragt. Alyson Walsh herself finde ich ein wenig sehr blasiert. Ihre Gästinnen sind meist um ein Vielfaches unterhaltsamer ;-).

Und ihr Gast. Patrick Grant. It-Boy der britischen Hobby-NäherInnen-Szene. Juror der superkultigen Serie The Great British Sewing Bee. Und lustiger Knabe meiner Generation, der nach erfolgreicher klassischer Manager-Karriere (mit kurz nach 30) kurz mal sein Haus belehnt, einen Freund dazu gebracht, dessen Porsche wieder zu verkaufen und die Summe bei ihm zu investieren und sich ein abgetakeltes Savile-Row*-Massschneiderunternehmen gekauft – und natürlich, sonst würde ja kein Hahn nach ihm krähen – in die schwarzen Zahlen und die Newsseiten der It-Magazine gebracht hat. Ein zweites altes urbritisches Unternehmen, das in Sachen „Sportswear“ offenbar sogar Winston Churchill in seinen Internatschulzeiten ausgestattet hat, aber seither eher nur noch auf absteigendem Ast war, wurde auch mit Grant´schem Verve ausgestattet und aufgepäppelt. Und weil das noch immer nicht reicht, hat Paddy nun erkannt, dass es in Great Britain mal eine sehr gute Textilindustrie gegeben hat und dass das noch gar nicht so lange her war. Es gab sie noch, die Unternehmen. Und die Facharbeiter dazu. Jetzt haben die wieder gut zu tun. Und Patrick Grant gewonnen, bei seiner Wette, dass er ein, auch für den Unternehmer profitables T-Shirt „Made in UK“ um 30 Pfund anbieten kann: Community Clothing.
Dann suche ich Podcasts ab nach Patrick Grant. Und höre querfeldein alle Beiträge, die mir dazu aufgelistet werden. Weil Mr. Grant natürlich mit herrlich schöner Stimme herrlich schön Englisch spricht. Und was er da von sich gibt, genau zu dem passt, was bei mir gerade großes Thema ist: Wie man sich kleidet, ohne ein Verbrechen an sich im Speziellen und Menschheit wie Erde im Allgemeinen zu begehen. Was vor zehn Jahren beim Essen begonnen hat und schlichtes „Schnell mal ein paar Semmeln holen gehen“ zu einem unerfüllbaren Task mutieren hat lassen, ist nun in der Bekleidungsindustrie angekommen. Ein schlichtes weißes T-Shirt zu kaufen und kein Verbrechen zu begehen ist mittlerweile schlicht nicht mehr möglich.

Ganz zum Schluss kommt mein derzeitiger Lieblings-Podcast: Toast.

Quasi der Mainstream gewordene Patrick Grant Duktus: Sehr schlichte Designs, langlebig, nichts, was eine Jahreszahl trägt. Größenbandbreite die nicht nach Twiggy aufhört. Leise. Und so hört sich auch der Podcast an. Aufgereiht in Staffeln, haben die ersten sechs KünstlerInnen besucht und interviewt. Die zweite Staffel ist Revolutionärinnen gewidmet. Frauen, die zu ihren Lebzeiten Außergewöhnliches geleistet haben. Vorgestellt durch Kunsthistorikerinnen et al. Zugegebenermaßen hätte ich das nicht gehört, wäre das „Mascherl“ Toast nicht drumherum. Aber Bildung schadet ja bekanntlich nie. Auch nicht, wenn quasi unabsichtlich erworben.

In diesem Sinn, wünsche ich viel Spaß mit „Was auf die Ohren“!

 

*Savile Row
Eine Straße im Londoner Stadtteil Mayfair, die für ihre upperst 😉 class Herrenschneider bekannt ist.