24 Dinge, die mir 2018 gezeigt hat – 15. Dezember – Straßen des Lebens

Mein Leben ist eigentlich ausgezeichnet durch das NICHTvorhandensein einer Autobahn. Ich bin quasi ein Traumziel eines jeden Cabrio-Fahrers.
Nebenfahrbahnen. Sackgassen. Und manchmal geht es auch querfeldein. Ok. Doch kein Cabrio-Fahrer.
Auch heuer musste ich so oft umkehren, anhalten, überlegen und manchmal habe ich einfach Gas gegeben.
Unüberlegt. Aber ich war so unfähig diese Patt-Stellungen auszuhalten, dass ich jegliche Art von Bewegung – auch die Zerstörung – der Passivität vorgezogen habe.
Wesentlich beherrschtere Menschen als ich kennen das vielleicht vom Schrank aufräumen: Am besten geht es doch eigentlich, wenn man ALLES aufs Bett wirft und sich dann Stück für Stück durch den Haufen arbeitet, entscheidet, was gehen kann oder nicht und dann wieder fein säuberlich in schöne Kondo-oder-nicht-Stapel zurück einräumt.
Beim Leben ist das mitunter keine sooo empfehlenswerte Strategie. Also sagen wir mal, vielleicht post 30. In meinen Zwanzigern hatte dieses Verhalten vielleicht noch den Charme einer ungestümen Kreativen. Post 40 ist es – selbst aus meinen Augen im Rückblick – nur noch blöd. 
Kostet viel Energie. Macht viele Menschen sehr unhappy. Und finde ich für mich selbst eigentlich auch nicht mehr passend.


Was aber führt mich dazu?


Ist es die Unfähigkeit VORHER etwas zu erkennen? Sich mit Umständen zu beschäftigen, GENAU zu beschäftigen, abzuwägen und auch mal „Nein, Danke!“ zu sagen?
Mein Mann ist diesbezüglich das genaue Gegenteil von mir und muss wohl mitunter viel Geduld – von der er streckenweise ausreichend hat 😉 – an den Tag legen. Ich will jetzt nicht biedermeieresk klingen, meine Geduld mit ihm ist auch ausreichend gefordert ;-).
Nein, was ich meine, ist, dass er mit vielen Situationen im Leben gar nicht konfrontiert ist. Weil er VORHER sich dieses oder jenes überlegt und dann dagegen entscheidet.
ICH hingegen entscheide immer dafür, weil: „Ach komm, es könnte doch auch lustig sein… „
Und dann befinde ich mich in Sackgassen, die alles andere als lustig sind.
Wo manchmal Retourgang noch der angenehmste aller Auswege ist. Manchmal – wieder ganz ich – meine ich, na gut, dann eben vorwärts. Mit dem Kopf durch die Wand.
Wie ich das abbaue und meine Gedankenwelt in dem 46-jährigen Körper ankommen lassen kann, der manchmal schon recht ächzt von den vielen Umwegen und Reha-Phasen nach den Wanddurchbrüchen… ich habe KEINE Ahnung…


Ich mag diese Nabelschau, die ich da angefangen habe, mittlerweile ganz gerne. Ein Jahr im Rückblick zu betrachten, vor allem nicht hinsichtlich des Erlangten, Erreichten sondern der Lektionen, gelernt oder gescheitert, hat eine eigene Dynamik.
Aber es hat mir auch gezeigt, dass ich ziemlich uneins mit mir bin. Und auf ziemlich viele Fragen keine Antworten habe.

Naja, vielleicht ist das der Anfang von so manchem. Dass man mal den Kopf hebt und sich umschaut. Versucht einen Plan zu bekommen, wo man sich befindet, wie man hier her gekommen ist, wie es hier aussieht und was es braucht um sich hier wohl zu fühlen…

Beim Adventrock wird es heute erstmals etwas ernster: Falten legen!
Gleich vorweg: Wer das nicht mag, kann das Ding auch einreihen!!!
Über die gesamte Weite zwei parallele Reihen mit größtem Stich steppen und auf die Weite der Passe einreihen. Ist sicher auch schön. Aber doch eher einfach und ich wollte euch die Variante zeigen, die ein wenig Mitdenken erfordert 😉

Also zuerst mal die Passe abmessen. Und zwar nur die Weite zwischen den Seitennähten. Bei mir 53 cm.
Dann die Weite des Rocks abmessen. Ebenfalls nur zwischen den Seitennähten. Bei mir 138 cm.
Die Passenweite dividiert man dann durch die Faltenbreite. Das ist die „Draufsicht“ – also das, was bei einer Falten sichtbar ist. 2,5 cm ist eine hübsche Faltenbreite.
Wichtig ist, dass das Ergebnis eine gerade Zahl ist!
53/2,5 = 21,2.. da wollen wir mal nicht so sein und sagen, das sind 21 Falten, die je 2,5 cm breit sind.
Dann gehts darum die Faltentiefe, also den Teil der Falte, der „weggefaltet“ wird, auszurechnen:
138 – die Rockteilweite minus 53 – die Passenweite = 85 cm. Um diesen Betrag ist der Rockteil quasi „zu weit“. Diese Überweite muss auf 21 Falten (haben wir ja vorhin ausgerechnet) aufgeteilt werden:
85/21 = 4,04… gerundet => 4 cm Faltentiefe.
Wunderbar.
Ihr werdet vermutlich andere Zahlen haben, nicht die Nerven wegwerfen, es ist ein Faltenrock. Nicht Kernphysik. Und auch nicht Gehirnchirurgie. 
Vielleicht ein Punsch zum Entspannen?
Das Schlimmste, das passieren kann, ist, dass Ihr halt die Falten nochmal legen müsst… deshalb arbeiten wir ja auch in Teilen. Heute Vorderteil. Und da erstmal eine Hälfte…

Dann beginnen wir bei der Vorderen Mitte. Dort kommt eine Kellerfalte hin. Also eine Falte, die symmetrisch in beide Richtungen geht.
Aber wir kümmern uns jetzt mal nur um eine Seite:
Also von der Mitte (4 cm) Faltentiefe zu einer Seite hin markieren.
WICHTIG IST, DASS OBERSTOFF UND FUTTER GEMEINSAM gefaltet werden!!!
Jetzt die Falte zur Mitte hin falten und feststecken. Dann die Faltenbreite (2,5 cm) auftragen, markieren und dann wieder die Faltentiefe. Diese Falte nun hinter die erste Falte in die entgegengesetzte Richtung legen. Damit wäre die eine Hälfte der Kellerfalte in der vorderen Mitte erledigt. Ab hier nun immer abwechselnd Faltentiefe und Faltenbreite markieren und alle Falten in die gleiche Richtung – zur Seitennaht hin – legen. Feststecken. Wenn Ihr zu den Taschen kommt, innehalten: Ab hier NUR DEN OBERSTOFF  in Falten legen!!!
Die letzte Markierung vor der Seitennaht muss eine Faltentiefe sein, denn die letzte Falte, wenn sie gelegt wurde, muss GENAU auf der Seitennaht zu liegen kommen.

Nun schaut Ihr dass die Taschenbeutel innen FLACH auf den Oberstofffalten liegen.

Zum Schluss noch das Futter in diesem Bereich in drei bis vier Falten legen, so dass es halt von innen gut aussieht 😉

Das ganze Spiel auf der anderen Seite wiederholen und dann unheimlich stolz sein!!!

 

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