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Kreativität aushalten

Kreative Menschen werden oft von anderen beneidet. Um ihre Kreativität. Um ihre Gabe sich etwas vorzustellen und dies dann wahr werden zu lassen. Ganz egal ob es sich um Schriftsteller, Maler oder Produktdesigner handelt. Zuerst passiert etwas im Gehirn. Eine Idee taucht auf, verschwindet wieder, taucht woanders wieder auf, taucht wieder ab… das ist ein Prozess, wo man eventuell noch gar nicht gewahr ist, dass hier was Neues entsteht. Zumindest in meinem Kopf ist das so. Da spielt sich eigentlich ständig etwas ab. Und geht parallel mit zig anderen Sachen. Irgendwann manifestiert sich dann etwas aus diesem Wirrwarr und dann zücke ich Stift und Papier.
Bis dann ein brauchbarer Schnitt draus wird, passiert noch viel. Manches war einfach eine sehr gute Idee, in echt hat es aber nicht genug Kraft für ein sehr gutes Kleidungsstück. Manches eignet sich nicht als Schnitt für Hobbynäherinnen. Oder passt nicht zu meinem Ansatz. Irgendwann hat man aber Glück und das Kind wird geboren. Und wenn man dann so wie ich digitale Produkte aus dem nowhereland verkauft, hat man Glück und Pech gleichzeitig:
Glück, dass es www gibt, weil die Anzahl meiner Nachbarn, die meine Sachen toll finden und auch selber nähen toll finden, kann man an einer halben Hand abzählen. Pech, weil ich nur ganz selten, jemandem etwas persönlich überreichen – und diesen Moment des freudigen Übergebens genießen kann. Ich bin davon abhängig, dass es Kommentare gibt und dass – so wie Margarete Taube – sich jemand hinsetzt und sich die Mühe macht, ein paar Zeilen zu schreiben, die ich euch nicht vorenthalten will:

Ich habe die tatami Hose und das kukei top genäht. Die Hose einmal aus dickerem Jersey und einmal aus Leinen. Das Top dreimal. Aus schwarzem Leinen, aus einem weißen Bettzeug und aus einer helllila Tischdecke. Hach und ich fühle mich sooo wohl in den Sachen. Genau meins. Danke für diese schönen Schnitte. Als die erste Hose und das erste Top fertig waren, habe ich gedacht, dass ich genau dafür zu  nähen angefangen habe. 

Liebe Margarete, und genau dafür habe ich begonnen Schnitte zu entwerfen – VIELEN DANK!

 

Creative persons experience envy often. They are envied for their creativity. For their gift to imagine something und to let things come true. Does not matter if you are a writer or painter or product designer. First it happens in your brain. An idea pops up, vanishes, pops up at another place, disappears again… a process, sometimes you do not even recognise it as creative process. Then finally the idea shapes itself to something… this is the moment where I grab pencil and paper. But it still takes a while until a sellable pattern is born. Sometimes a great idea in my mind is not strong enough for a good garment. Or is not appropriate for hobby sewists. Or does not match with my approach. And sometimes it makes its way to the webshop. And then it is nice and bad at the same time: nice because www makes it possible for me to sell my designs. Bad because I nearly never experience the moment to give something to a customer. I have to rely on people who comment, like… or find the time and sit down and write a few words to me, like Margarete Tauber had done: 

I sewed tatami pants and kukei top. Pants once of heavier knitted fabric and once from linen. Top 3 times. One from black linen, one from white duvet covers and one in light purple table cloth. I like myself sooo much in these garments. Definitely mine. Thank you for these beautiful patterns. When first pants and first top were ready, I thought, these are exactly the reason why I started to sew.

Dear Margarete, and this is exactly the reason why I started to design patterns – THANK YOU!

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