Selbermachen: Glockenrock
Gut, seid Ihr soweit?
Gekämmt und gebürstet?
Lippenstift?
Gut!
Heute 1. Stunde Glockenrock!
Und weil es so Spaß macht:
WENDEglockenrock!
Das ist aus zwei Gründen super:
Wärme
Schmutzflecken
Ihr braucht also:
Stoff A
Stoff B
dehnbarer Stoff für Taillenbund
Schrägband
Nähzubehör, Nähmaschine
Und dann gehts gleich los mit…
…RECHNEN:
Der Glockenrock ist rechnerisch gesehen ein HALBKREISROCK.
Normalerweise würde ein Glockenrock ja in der Taille sitzen.
Die Formel lautet daher 1/3 TU minus 2
Da aber dieser Glockenrock ja dieses Stretchbündchen in der Taille hat, muss er also über den Popo, also die Hüftweite drüber…
daher bei uns:
1/3 HU minus 2
Dieser Wert ist der RADIUS des oberen Kreises (oder wenn Ihr wollt, des inneren Lochs vom Doughnut ;-))
Dann braucht Ihr die Rocklänge (ca-Angaben):
Gr. 92/98 = 27 cm
Gr. 104/116 = 32 cm
Gr. 122/128 = 37 cm
Gr. 134/140 = 42 cm
Zur Rocklänge gebt Ihr 1 cm NZ dazu, dann hätten wir also für Gr. 122/128 und einen HU von 69 cm einen Gesamtradius von:
HU 69 cm, 1/3 HU = 23 cm, minus 2 cm = 21 cm
plus Rocklänge 37 cm
plus NZ 1 cm
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GESAMTRADIUS 59 cm
Der Halbkreisrock wird im Stoffbruch als Viertelkreis zugeschnitten.
(Vorausgesetzt: 2 x Gesamtradius < Gesamtstoffbreite! Sollte aber bei den Kindergrößen der Fall sein.)
Du legst den Stoff so zur Hälfte, dass Du diesen Betrag auf der Stoffbreitenseite auftragen kannst.
An der Ecke Stoffbreite/Stoffbruch ist der Null-Punkt.
Dort hälst Du das Maßband fest und zeichnest den Viertelkreis der HU (im Beispiel 21 cm) und des GESAMTRADIUS (im Beispiel 59 cm)
Geschafft?
Wunderbar!
Jetzt faltest Du den zweiten Stoff auf gleiche Weise und nimmst den ersten Rockteil gleich als Schnitt:
So, nun hast Du alles beisammen, was Du für den Rock brauchst:
2 Rockteile, 1 x Stoff A, 1 x Stoff B
Schrägband
Taillenbundstreifen
Jetzt die SN der Rockteile zusammennähen und die NZ auseinanderbügeln:
Ich hab es gern, wenn die Nierengegend meiner Kinder bedeckt ist. Wenn die Temperaturen unter 20° sinken, habe ich einen Phobie gegen nackte Rückenhaut. Da bin ich ein bissl zwänglerisch 😉
Jedenfalls sind alle meine Bündchen relativ breit: 7 – 10 cm 😉
Das heißt der Rohstreifen muss 15 – 21 cm hoch sein.
Die Breite richtet sich nach dem TU.
Da ja aber der Taillenbund dehnbar ist, darf/muss er ein bisschen kleiner sein. Zwischen 5 und 15 % kleiner. Bei dünneren, dehnbareren Stoffen mehr abziehen, bei dickeren weniger.
Ich mache das am liebsten so:
Taillenbund der gemessenen Weite nach zu schneiden.
Der Länge nach falten.
Ums Kind legen und fragen bzw. schauen, wie eng angenehm ist.
Markieren und ggf. Überlänge abschneiden.
Wer immer mit dem gleichen Bundmaterial arbeitet, kann sich diesen Wert notieren.
Wie auch immer Du also zu dem Wert für die Weite des Bunds gekommen bist, schließe diesen dann zu einem Schlauch.
Den wiederrum faltest Du der rundherum zur Hälfte.
Und diese Weite viertelst Du und markierst die Punkte.
Das selbe machst Du auch bei einem Rockteil.
Jetzt steckst Du den Bund an den Rock, beginnend bei der Naht (= RM) – bitte schauen, dass die Nähte wirklich aufeinandertreffen.
Viertelpunkte aufeinanderstecken.
Jetzt merkst Du, dass der Rock weiter ist als der Bund.
Jetzt gibts ein bisschen Fingerakrobatik:
Du hälst Rock und Bund mit linker und rechter Hand und dehnst den Bund so, dass er der Weite vom Rock entspricht – an dem Stück zwischen Deinen beiden Händen.
Dann nimmst Du eine Stecknadel und steckst sie in die Hälfte dieser Strecke.
Auf diese Weise arbeitest Du Dich rundherum und hast jetzt doppelt so viele Stecknadeln.
Dann drehst Du den Rock so um, dass der angesteckte Rockteil INNERHALB vom Bund liegt.
Und wiederholst die ganze Steckerei mit dem zweiten Rockteil.
Bitte aufpassen, dass die RECHTEN Stoffseiten zum Bund hin schauen.
Nun gehts zur Nähmaschine:
Dabei DEHNST DU immer das Stückchen zwischen Nähfuss und nächster Stecknadel.
Genäht wird mit Zick-Zackstich.
Overlocken geht auch, ist aber manchmal wegen der vielen Stofflagen mühsam und weil der Rock unten eh zusammengenäht wird, gar nicht notwendig.
Erstmal ordentlich freuen ;-))
Dann bügeln.
Und den Rock ganz glatt auflegen.
Beide Rockteile gut ausstreifen.
Dann wirst Du vermutlich sehen, dass irgendwo die beiden Rocksäume unterschiedlich sind.
Einfach gleichschneiden und die beiden Rockteile zusammenstecken, so dass sie wie eine Stofflage zu verarbeiten sind.
Jetzt wieder zur Nähmaschine und die Saumkante mit Schrägband einfassen.
Du beginnst bei der Naht. (Logisch ;-))
Und endest auch dort.
Dabei ganz zum Schluss das Schrägband ca. 0,5 cm einschlagen und feststecken.
Dann vorsichtig drübersteppen.
Ich mach dann zwei, drei Stiche quer zum Schrägband zum Fixieren dieser kleinen Überlappung.
FERTIG!!!!!
Vielleicht magst Du mir Bilder schicken von Deinen fertigen Glöckchen?
Ich bin neugierig!
;-))))))
Frag mich mal nach Loopschal ;-)))
Viel Spaß beim Nähen!
aaaaahhhhhh. jetzt funktiniert mein Hirn wieder. Vielen Dank. Dann kanns ja losgehen.Manchmal steht man doch auf dem Schlauch,… aber so was von!
Liebe Grüße zurück,
Kathi
Liebe Kathi, das ist der RADIUS!!!
u.z. der kleinere, erste, den Du vom Nullpunkt aus auftragst!
lgd
Hallo Dolores.
hab da noch mal ne Frage: warum nur 1/3 HU? wenn ich das dann im Stoffbruch zuschneide, hab ich 2/3 HU minus 4cm. wie kommt dann der Rest des Kindes bzw. der Hüfte durch das Loch? Irgendwie hab ich da ein Mitdenkproblem und meine Logik verloren. Brauche Hilfe!
Ich will das doch auch schnell mal nachnähen und meine Reste verwerten! Danke schon mal für die tolle Anleitung.
Liebe Grüße, Kathi
;-)))
Vielen lieben Dank!
Die Stoffe sind allesamt schon seeeehrrr gut abgehangen, sprich Jahre alt, der Vogerlstoff sogar fast 7 Jahre, wenn ich mich nicht irre…;-))))
Ein toller Rock – danke für die Anleitung. Ich werde es gleich am Wochenende auch mal probieren! Ich hoffe ich habe genügend hübschen Stoff Zuhause (deine Auswahl ist der Oberknaller!),
liebe Grüße, Maarika